Samstag, 27. Juli 2013

Ruhm und eigenes Leben



Erinnere mich, mal geschrieben zu haben, vor vielen Jahren, dass ich eigentlich, ganz heimlich, gerne berühmt wäre…
Egal wofür – Seiltänzerin, Opernsängerin, Nordpolforscherin, was auch immer…
Träumte davon, dass ich interviewt werde, nach meiner Meinung gefragt - endlich mich jemand nach meiner Meinung fragt!! Egal wie - Hauptsache, ich darf was sagen und man hört mir zu.


Nun – heute bin ich nicht mehr gar so frustriert…weiss auch besser einzuschätzen, was so ein Interview eigentlich bedeutet, ich meine: verwechsle es nicht mehr mit einem Gespräch, Austausch auf gleicher Ebene mit einem Menschen, den ich kenne und schätze, der mich kennt und schätzt.
Will auch nicht mehr berühmt sein, und wenn schon, dann nicht mehr mit egal-was. Und auch nur ein kleines bisschen. Wenn, dann soll es was mit meinem Schreiben zu tun haben…

(Mein ganz eigenes, ganz eigentliches Leben, der Teil, der lange vor meinen Kindern da war, und der, irgendwo zwischen all den Jahren Arbeit, Liebe und Erschöpfung bisher immer bestanden hat: Lesen und schreiben und illustrieren, all das mit der Möglichkeit, rauszuschauen und zu hören in die Natur…
Und Pferde.
Ich bin so viel geritten, seit meiner frühesten Kindheit, habe so viel erlebt mit ihnen, mich aber auch so oft neu orientieren, in Frage stellen müssen, und wieder einmal weiss ich nicht weiter…)

Meine Mädels sind drei Wochen unterwegs mit ihrem Vater, und Sirius, ihr kräftiger Fuchswallach, der sonst fast täglich von ihnen geritten wird, steht mir gänzlich zur Verfügung.
Ich bin wieder monatelang auf kein Pferd gestiegen…

Vor ein paar Tagen bin ich das erste Mal geritten, ein wenig in unserer Bahn, ein wenig die Strasse entlang. Ruhig, nach innen gekehrt, aufmerksam. Vorgestern ein Ausritt mit einer Freundin, und heute früh um acht Uhr hatte ich  Reitunterricht, das ist ewig her!
Tut sich was, wächst was Neues in mir?
Etwas, was hundertprozent passt zu dem, was ich heute bin?

Wenn ich das schaffe – dieses Neue zu finden, mit dem, was gut war von vorher zu verbinden – das wäre wunderbar.
Sirius jedenfalls ist einverstanden.

Konzentration.
Präzision.
Vertrauen.
In mich, in mein Pferd.

In das Leben im Allgemeinen.




6 Kommentare:

  1. Wie schön liebe Jan! Das liest sich ganz wunderbar! Ich drück Dir die Daumen, dass es so positiv weitergeht.

    Liebe Grüsse
    Maja

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  2. Danke, liebe Maja, und ganz herzliche Grüsse,

    Jan

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  3. das klingt so gut.
    liebe grüße aus einem heißen sommertag
    ingrid

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  4. Auch Dir einen schönen Sommersonntag!
    Jan

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  5. Hunderprozentig? Vielleicht ist die Messlatte ein bisschen zu hochgehängt?! Das muss Ent-Täuschungen zur Folge haben!
    Helle Sonnengrüße!

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  6. Stmmt...ehrlich gesagt heisst aber heutzutage für mich "hundertprozentig" eher "so gut wie irgend möglich" ;)
    Liebe Grüsse,
    Jan

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