Über die Kunst des Liebens und was Erich Fromm dazu sagte:
„L`indépendance fut toujours mon désir et la dépendance ma
destinée » schrieb Alfred de Vigny, von dem ich nur weiß, dass er ein
längst verstorbener französischer Schriftsteller ist, und ich übersetze
frei:
« Unabhängigkeit war immer mein Wunsch, Abhängigkeit mein
Schicksal ».
Vielleicht geht es uns allen so. Mehr oder weniger. Was mich betrifft,
in diesem Fall, lieber weniger als mehr.
„Die Kunst des Liebens“ von Erich Fromm, da geht es unbedingt um
Unabhängigkeit, innere Freiheit, und natürlich Liebe.
Zu Anfang war ich enttäuscht, etwas genervt – das Buch hat mir vor
zwanzig Jahren, als ich es zum ersten Mal gelesen habe, so viel gegeben! Eine
Art Bibel schien es mir damals - naja, dabei ist es bloß ein ganz dünnes Buch,
und wenn es auch nicht von gestern stammt, sondern aus den fünfziger Jahren und
immerhin aus dem vorigen Jahrhundert, ist es nicht uralt - Bibel trotzdem, weil eigentlich so ziemlich
alles drin steht, was ein Mensch braucht, falls er ein Leben voller Liebe zu
führen gedenkt…daher ja der Titel…und die von mir in meiner Erinnerung
angedichtete bibelhafte Frömmigkeit stammt womöglich einfach vom Namen des
Autors…