Samstag, 14. September 2013

Ponys und Pferde


Ich bin 5 Jahre alt und sitze zum ersten Mal stolz hoch zu Ross – auf einem schwarzen Shetlandpony, das seelenruhig an einem Zaun festgebunden steht, und schreie „Es hat sich bewegt!“
Unermessliche Angst lag in meinem Hilferuf, den aber anscheinend und zum Glück niemand gehört hat, am wenigsten das brave Pony, das seit dem längst und gewiss auf direktem Weg in den Ponyhimmel gekommen ist.
Ewig und ab da klammheimlich hatte ich mit dieser Riesenangst zu kämpfen, alles machte mir Angst, es dauerte lange, bis ich mich getraute, zu traben, dann losgelassen zu werden, von galoppieren, ausreiten, springen ganz zu schweigen.
Aber: ich WOLLTE unbedingt. Irgendetwas in mir wusste ganz bestimmt, dass es unsagbar wichtig war für mich, mit dieser Angst klarzukommen.

Ein Weg. Ins Leben. Für mich.
 
Keinen Piepser habe ich mehr verlauten lassen damals, ganz und gar heimlich habe ich meine Ängste ausgestanden, sonst nämlich hätte meine Mutter zweifelsohne sofort erleichtert aufgeseufzt, mich vom Pony steigen lassen und ich wär’ ein für alle Mal wieder nur das pausbäckige, liebe, tapsige, ängstliche Mädel geworden, das alle so gerne sehen wollten – 
dabei war und bin ich AUCH eine Abenteuerin!

(Und dann: der Geruch, das warme Fell, das Atmen, Schnauben, die glänzenden Augen, weichen Nüstern, der ganze lebendige Leib - eine innige Liebe erwachte in mir, die mich nie mehr verlassen hat.) 

Die Angst kam und ging, kommt und geht, und jedes Mal, wenn sie wieder auftaucht, muss ich mich neu mit ihr auseinandersetzen, in jeder Lebensphase erscheint sie in einem anderen Gewand, und ich stehe ihr jedes Mal neu gegenüber – aber ich hatte recht, damals: der Umgang mit Pferden und Ponys war und ist lebenswichtig für mich. 







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