Aus: „Gift from the
sea“, frei übersetzt:
„Wir haben kein
Vertrauen in die Gezeiten des Lebens und der Liebe.
Wir stürmen vorwärts,
sobald eine Flutwelle uns trägt und wehren uns verzweifelt, wenn sie wieder verebbt.
(…)
Vor allem in der
Liebe wollen wir Permanenz, Dauerhaftigkeit um jeden Preis, dabei liegt die
einzige Chance für Dauer und Kontinuität - im Leben wie in der Liebe - in der
Veränderung. In fliessender Bewegung, in Freiheit (worunter ich verstehe: die
Freiheit zweier Tänzer, die nicht versuchen, sich gegenseitig festzuhalten, sondern sich nur zart berühren,
streifen, trotz der intimen Eintracht ihrer Bewegungen).
Wer besitzen will und
festhält, Ansprüche und Forderungen stellt, ja, sogar, wer Hoffnungen hegt, wird
niemals „Sicherheit“ finden.
Um im Umgang mit
einem anderen Menschen ein Gefühl von Sicherheit erleben zu können, darf man weder wehmütig daran
festhalten, wie das Verhältnis mit diesem Menschen vielleicht einmal war, noch
vorauswünschen (oder im Gegenteil fürchten), was aus dem Verhältnis werden
könnte, sondern muss es hier und jetzt erleben und es annehmen wie es heute
ist.“ (S. 116-117)
Vielleicht etwas
steif übersetzt, aber mir tut es gut, immer mal wieder daran erinnert zu werden…
(Sich auch daran
halten ist - „ein anderes Paar Ärmel“,
wie’s hier in Belgien heisst.)
Wahre Worte.
AntwortenLöschenMir ging es immer so: wenn ich 'Sicherheit' um jeden Preis wollte, war das Leben mühsam, es kämpfte sich jeden Tag zäh voran... und wenn ich das Leben fließen ließ, den Augenblick genoß, auf vermeintliche 'Sicherheiten' pfiff, war es leicht und eine Freude.
Wir modernen Menschen sind einfach falsch erzogen. Absolute oder garantierte Sicherheit und Beständigkeit, an die wir glauben, gibt es nicht..., kann es nicht geben. Alles bewegt sich, verändert sich und es kehrt alles irgendwann wieder zum Ursprung zurück, um eine kleine Idee verschoben, und der Zyklus beginnt von neuem. Das ist die einzige 'Sicherheit', von der ich sicher weiß, daß es sie gibt. ;-)
Viele Grüße, Sathiya
(Wirklich, sagt man 'anderes Paar Ärmel'? Das finde ich lustig, es klingt so ganz anderes als die deutsche Variante von den 'zwei Paar Schuh'. ;-) )
Das Buch stammt aus dem Jahre 1955, da war's schon so!!
AntwortenLöschenUnd ich selber bin AUCH so, jedenfalls immer mal wieder...dabei, wie Du sagst, geht es einem immer schlecht, wenn man "Sicherheit" will...oder man will sie, weil es einem schlecht geht?
Kurz - ja, so sagt man, ich weiss nicht, ob Du schon mal das Vergnügen hattest, belgisches französisch zu hören - "ça, s'est une autre paire de manches", heisst in Etwa dasselbe wie "zwei Paar Schuh'", wenn mich nicht alles täuscht...
Liebe Grüsse,
Jan