Es geht hier um Schreiben, Lesen, Bücher, Tiere, Frauen, Kinder, Männer, Verhältnisse und Beziehungen, Natur, Bilder, und natürlich Liebe. Die Texte sind aus meinen Büchern, oder von heute, über mich, uns, alle. Ich freue mich über (und bedanke mich herzlich für) jeden Besuch. Jan S. Kern
Dienstag, 19. Februar 2013
Im Café (Januar 2013)
Hab' mich bei "Exki"oben installiert, mein Tablett mit einem "lait russe" und einem Körnerbrötchen die Treppen hochbalançiert, und sitze an einem Ecktischlein.
Es ist schön hier. Ruhig und angenehm.
Huch! Da sitzt ja mit einem Mal ein Mensch an mich gelehnt, wir sind nur getrennt durch eine hauchdünne Holz-ähem-Latten-mit-Löchern-Wand, plötzlich fühlte ich einen Blick praktisch IN meinem Ohr! Was man Ecktisch nennt - oder auch nicht.
Trotzdem ist es schön hier. Warm und gemütlich, werde ganz schläfrig davon, kein Wunder, bei meinen miserablen Nächten...ich leg' mich jetzt hier diskret ein wenig auf die bequeme Lederbank, und schlaf' ein bisschen...meinen Sie, das stört jemanden? Na guuut, dann eben nicht.
Jetzt wird sowieso gearbeitet.
Oh - also, auf der anderen Seite installiert sich jetzt ein Paar...mit Zeitung, mit Kreuzworträtselheft...er setzt seine Brille auf, sie auch, und ich sehe, es ist für lange Zeit...wie soll ich hier je wieder raus? Die Tische sind schmal, der Raum dazwischen noch mehr, rechts die Holzwand, die löchrige, links das Paar, das viele Jahre dableiben wird...es sei denn, ich hänge ihnen entweder meinen Hintern in den Kaffee oder meine Brust in die Stirn - sehe ich keine Möglichkeit, hier lebendig raus zu kommen.
Ich arbeite erst mal weiter...
Es ist gesellig, ja, wirklich. Die Leute kommen hoch mit einem Kaffee und bleiben ungestört, mit Zeitung, oder Laptop, oder beidem (oder Kreuzworträtseln!), keine Bedienung hier oben, jeder hat seine Ruhe.
Ausser mir - ich will weg! Wie fang' ich das bloss an?
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