Samstag, 27. April 2013

Mein Dämon (Aus: "Darüber spricht man nicht")




Fassungslos und grün vor Neid sah sie mit an, wie andere Menschen sich mit etwas beschäftigen konnten und dabei alles Andere vergassen.

Freitag, 19. April 2013

Typisch männlich



…ein schlacksiger Junge im Vorabituralter läuft über einen Zebrastreifen, wird dabei angestupst von einem gleichaltrigen Mädchen. Seine Haare haben eine lustige Konsistenz, sie wippen beim Gehen; der ganze lange Junge wippt beim Gehen, und Stefan fällt mir ein, an den ich seit über dreissig Jahren nicht mehr gedacht habe. Ich war grausam zu dir. Und hoffe, du hast mir längst verziehen. Aber ich liebte es, Hand in Hand mit dir zu gehen, glaubst du mir das?

…eine langsame Drehbewegung und ein ähnliches läppchenloses Ohr und Georges fällt mir ein, sein warmes Lachen, und seine schönen Hände – auf meinem schönen Hintern – ha!

Donnerstag, 18. April 2013

"Die Kunst des Liebens"


Über die Kunst des Liebens und was Erich Fromm dazu sagte:



„L`indépendance fut toujours mon désir et la dépendance ma destinée » schrieb Alfred de Vigny, von dem ich nur weiß, dass er ein längst verstorbener französischer Schriftsteller ist, und ich übersetze frei: 
« Unabhängigkeit war immer mein Wunsch, Abhängigkeit mein Schicksal ».
Vielleicht geht es uns allen so. Mehr oder weniger. Was mich betrifft, in diesem Fall, lieber weniger als mehr.

„Die Kunst des Liebens“ von Erich Fromm, da geht es unbedingt um Unabhängigkeit, innere Freiheit, und natürlich Liebe.
Zu Anfang war ich enttäuscht, etwas genervt – das Buch hat mir vor zwanzig Jahren, als ich es zum ersten Mal gelesen habe, so viel gegeben! Eine Art Bibel schien es mir damals - naja, dabei ist es bloß ein ganz dünnes Buch, und wenn es auch nicht von gestern stammt, sondern aus den fünfziger Jahren und immerhin aus dem vorigen Jahrhundert, ist es nicht uralt -  Bibel trotzdem, weil eigentlich so ziemlich alles drin steht, was ein Mensch braucht, falls er ein Leben voller Liebe zu führen gedenkt…daher ja der Titel…und die von mir in meiner Erinnerung angedichtete bibelhafte Frömmigkeit stammt womöglich einfach vom Namen des Autors…

Freitag, 12. April 2013

Lea un Lola (Aus: "Darüber spricht man nicht")



                LEA UND LOLA


                             SCHWANGERSCHAFT

                                      Zweiter Teil


Für eine Woche ganz alleine bin ich aufs winterliche Cap Gris Nez gefahren…
Nun, ganz alleine stimmt ja eben nicht, hab’ meinen Bauch dabei…
In einer ziemlich leeren Familienpension mit dafür besonders aufmerksamer (ich habe nicht gesagt: netter!) „Patronne“.

Samstag, 6. April 2013

Im Café (April 2013)


IM CAFE

Es schneit…na, was sonst? What else?!
Hmmm der Milchschaum auf meinem lait russe, mit welchem ich mich oben bei „Exki“ installiert habe, und zwar diesmal auf dem Platz NEBEN dem vom vorigen Mal, um nicht mehr die selben Ängste ausstehen zu müssen mit Überraschungen von Rechts und Einklemmungen von Links (siehe "Im Café, Januar 2013)…
Es ist ruhig, um mich herum sind alle Tische frei, etwas weiter sitzen verstreut zwei grauhaarige Paare, die Zeitung lesen, erst dachte ich: haben sich wohl nix zu sagen, dann aber auch: nun, ist doch nett, gemütlich zusammen Kaffee trinken und Zeitung lesen…

Oh je, es ist aus mit der Ruhe, eine Frau, die redet-ohne-Punkt-und-Komma installiert sich jetzt mit ihrem Mann links neben mir, vor Schreck krieg’ ich eine Hitzewelle (find’ ich hübscher als „-wallung“), zieh’ meinen dicken Wollpulli aus, und jetzt setzen sich zwei lang- (und fett-)haarige Männer in meinem Alter (mittleren Alters, mittelalterlich) auf den rechten Platz, hinter die falsche Trennwand.